
Vor Allem für Neueinsteiger in der Spieleentwicklung haben oftmals Probleme herauszufinden, welche Werkzeuge für ihre jeweiligen Bedürfnisse die richtigen sind. Darum will ich dir zeigen, welche Anwendung ich für welche Aufgabe verwende.
Engine
Die Engine ist das Herzstück deiner Projekte. Sie stellt grundlegende Funktionen wie Grafik-Rendering, Physiksimulation und Soundoptionen zur Verfügung. Du erklärst der Engine also mittels der entsprechenden Programmiersprache, wie das alles zusammenspielen soll. Ganz einfach gesagt ist es eine Art Baukasten für dein Spiel. Hierfür verwende ich die Godot Gameengine. Sie ist quelltextoffen, frei verfügbar und man kann darin sowohl 2D als auch 3D Projekte verwirklichen.
Pixelart
Um Pixelart für meine Spiele zu erstellen verwende ich die ebenfalls quelltextoffene Andwendung LibreSprite. Du kannst darin nicht nur wahre Kunstwerke erschaffen (du, nicht ich, ich kann sowas nicht), sondern sie auch animieren. Außerdem bietet sie dir vorgefertigte Farbpaletten, die dir die Ohren schlackern lassen, wenn du ein Spiel im Retrostil erstellen möchtest. Von Gameboy über NES(sowohl PAL als auch NTSC) über AppleII bis hin zum C-64 ist alles dabei.
3D Modellierung und Rigging
Um 3D Modelle zu erstellen und ihnen bei bedarf ein „Skelett“ einzufügen (rigging), verwende ich die wiedermal quelltextoffene Anwendung Blender. Vor Allem für Anfänger kann der Umgang mit Blender etwas schwierig, zeitweise sogar frustrierend sein. Für dein erstes 3D Gamejamspiel würde ich dir, aufgrund der begrenzten Zeit also eher raten mit jemandem zusammenzuarbeiten, der bereits Erfahrung mit 3D Modellierung hat, oder auf kostenfreie Assets, wie sie zum Beispiel Kenney anbietet zurückzugreifen. Wenn du aber mal rausgefunden hast, wie man mit Blender umgeht, kann man in sehr kurzer Zeit gitantische Erfolge erzielen und wirklich viel Spaß haben. Aber soweit bin auch ich noch nicht
2D Modelle zeichnen
In den seltenen Fällen in denen ich doch mal 2D Assets benötige, zeichne ich mit meinem Wacom Zeichentablet in der, jawohl, wiedermal quelltextoffenen Software Krita. Sie ist sehr umfangreich und bietet wirklich alles was du für deine 2D Assets benötigst. Theoretisch kannst du auch darin pixeln, LibreSprite finde ich jedoch für diese Aufgabe wesentlich benutzerfreundlicher.
Audio
Dass ich realistische Soundeffekte nicht selbst erstelle, sollte dich nicht verwudern. Um sie an meine Bedürfnisse anzupassen verwende ich die Anwendung Audacity. Wie alle anderen Anwendungen ist auch diese quelltextoffen. Sie ermöglicht es dir den Sound in jeder erdenklichen Art und Weise zu bearbeiten. Von Kompressoren, Limitern und Normalisierern bis hin zu Effekten wie Echo oder Verzerrer findest du hier alles was du benötigst. Außerdem kannst du damit auch deine Stimme aufnehmen und sie im Spiel verwenden.
Bildbearbeitung und Banner
Vor Allem um Banner für meine Spiele zu erstellen nutze ich die Bildmanipulationssoftware GIMP. Sie ist übrigens quelltextoffen. Sie ist einfach zu bedienen und man kann schnell große Erfolge erzielen.
Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen und wünsche dir viel Erfolg am Anfang deines Spielentwickler_innenwerdegangs!